Geschichte

Langenzersdorf wurde 1108 erstmals urkundlich erwähnt. Das auf der anderen Donauseite gelegene Stift Klosterneuburg war seit dem 12. Jahrhundert der größte Grundbesitzer und hatte die Herrschaft inne. Der 1680 Langen-Enzersdorf genannte Ort war seit der Mitte des 17. Jahrhunderts Poststation. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden eine Schiffsstation und eine Bahnstation der Nordwestbahngesellschaft errichtet, die dem Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung brachten. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts entstanden zunehmend Villen und Gartenhäuser.

Trivia: Der Name „Seeschlacht“ eines Ortsteils ist auf die „eingeschlachteten“ (eingeschlichteten, eingeschlagenen) Befestigungen des ehemaligen Donauufers an der Außenseite einer Flussbiegung (Flussbau mit Pflöcken und Weiden) zurückzuführen. Das gleichnamige Gewässer stammt aus der Zeit der Donauregulierung im 19. Jahrhundert und entstand aus einer Schottergrube.

Zum 15. Oktober 1938 wurde Langenzersdorf Teil des 21. Gemeindebezirks von Groß-Wien.

Im Tuttenhof wurde 1943 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Kulturpflanzenforschung gegründet, dessen Leiter Hans Stubbe wurde. Im darauffolgenden Jahr erhielt dieses großzügige Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft; die Forschungen geschehen im Rahmen des Generalplans Ost. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Institut nach Mitteldeutschland verlagert, wo es von 1945 bis 1991 als Zentralinstitut für Genetik und Kulturpflanzenforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR bestand, als dessen Nachfolgeeinrichtung 1992 das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung gegründet wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Langenzersdorf zur sowjetischen Besatzungszone Niederösterreichs, war jedoch staatsrechtlich bis 1954 Teil von Groß-Wien mit legislativen Beschränkungen. Erst 1954 wurde Langenzersdorf als selbständige Gemeinde wieder Teil des Bezirkes Korneuburg. 1960 wurde Langenzersdorf zur Marktgemeinde erhoben. Siehe auch: Wikipedia