Mobilitätsprojekte

Unter sanfter Mobilität versteht man Fortbewegungsarten, die ohne die Verwendung fossiler Brennstoffe auskommen. Das betrifft in erster Linie die Fortbewegung zu Fuß, mit dem Rad, dem Scooter, Skateboard, o.ä. – mit oder ohne E-Motorunterstützung. In Langenzersdorf unterstützen wir seit Jahren diese sanfte Mobilität. Folgende Projekte wurden bzw. werden durchgeführt.

Fußverkehrskonzept

Der Fußverkehr hat in der Verkehrsplanung in der jüngeren Vergangenheit einen immer größeren Stellenwert bekommen. Belebte Straßen und Ortszentren mit vielen Fußgänger:innen stärken die lokale Wirtschaft. Eine besondere Rolle spielt das Zu-Fuß-Gehen bei Kindern und Jugendlichen, die dabei lernen, sich eigenständig im Verkehrssystem zu bewegen. Auch für ältere Menschen gewinnt das Zu-Fuß-Gehen stark an Bedeutung, insbesondere wenn das Benutzen von Fahrrad oder Auto aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist. 

Uns geht es darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Straße nicht in erster Linie für die Autofahrer da ist. Fußgänger, Rollerfahrer und Radfahrer sollen sich sicher und im besten Fall wohl fühlen. Die klimaneutrale, aktive Mobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Je attraktiver, sicher und barrierefrei die dafür zur Verfügung stehenden Verkehrsflächen gestaltet sind, umso größer ist die Motivation das Auto stehen zu lassen. 

Mit Beschluss des Gemeinderates wurde das Verkehrsplanungsbüro con.sens mit der Erstellung eines Fußverkehrskonzeptes betraut, um das Zu-Fuß-Gehen im gesamten Gemeindegebiet zu analysieren und mit gezielten Maßnahmen weiter zu verbessern. Die hohen Teilnehmerzahlen bei der Befragung in den Gemeindenachrichten und angeregte Diskussionen bei insgesamt 10 Workshops mit diversen Interessengruppen (z.B. Kindergärten, Volksschule, Mittelschule, Musikschule, Vereine, Senioren, Wochenmarkt) zeigen uns die hohe Relevanz des Themas in der Bevölkerung.

Fußverkehrskonzept Langenzersdorf 

Für diese Initiative hat die Marktgemeinde Langenzersdorf im September 2023 den VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich gewonnen.Vertreter der Marktgemeinde Langenzersdorf bei der Überreichung des VCÖ Mobilitätspreises NÖ 2023
https://vcoe.at/mobilitaetspreis/mobilitaetspreis-niederoesterreich 

Im Mai 2024 sind wir in die spannende Umsetzungsphase gestartet, in der die Anregungen der Bevölkerung umgesetzt werden, um die sanfte Mobilität in Langenzersdorf weiter zu stärken und den Ort noch sicherer und attraktiver zu gestalten. 

Die ersten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: 

  • Gehsteigverbreiterung Steyrergasse 
  • Parkplatzmarkierungen Kellergasse zwischen Mitterreiter Weg und Weintorgasse 
  • Wegführung um Kastanie am Bahnhofsvorplatz

Radweglückenschlüsse

In den letzten Jahren ist es uns gelungen, einige wichtig Radweglücken zu schließen: 

  • Geh- und Radweg Begleitstraße Nord zwischen Strebersdorfer Straße und C21 
  • Geh- und Radweg Johann Kurz Gasse - Radweg Klosterneuburger Straße zwischen Hauptplatz und Schulstraße 
  • Geh- und Radweg Ulmengasse zwischen Hochaustraße und Marchfeldkanal

Der Straßenausschuss besichtigt den neuen Radweg in der Ulmengasse

Gehzeitkarte

Die LEADER-Region wurde beim Radlandpreis 2023 ausgezeichnet und hat die Erstellung von Gehzeitkarten für drei Gemeinden gewonnen. Neben Spillern und Korneuburg war auch Langenzersdorf bei den dafür auserwählten Gemeinden dabei und wir durften in Kooperation mit Radland eine Gehzeitkarte entwickeln. 

Es handelt sich dabei um eine schematische Darstellung von Fußverbindungen zwischen vielen Zielen in Langenzersdorf, wobei jeweils die Gehzeit in Minuten angegeben ist. Die Gehzeitkarte ist an wichtigen öffentlichen Plätzen (Bahnhof, Enzo-Platz, Seeschlacht, Kirchen) im Großformat aufgestellt, liegt aber auch im Einsteckformat im Bürgerservice auf oder kann hier angeschaut und selbst gedruckt werden.

Vielleicht motiviert die Karte dazu, den ein oder anderen Weg einmal doch zu Fuß zu gehen… 

Gehzeitkarte

Schulgehbus

Einen SchulGehBus kann man sich so vorstellen: Eine Gruppe von Kindern trifft sich zu bestimmten Uhrzeiten an zuvor festgelegten „Haltestellen“, um wie ein „Autobus auf Füßen“ gemeinsam zur Schule zu gehen. Anfangs noch unter Aufsicht einer Begleitperson. Nach einer Eingewöhnungsphase von 4 bis 6 Wochen kann der Schulweg von den Kindern ganz selbstständig absolviert werden. 

Der SchulGehBus statt Elterntaxi hilft nicht nur dabei, die Umwelt zu schonen, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit am Schulweg. Denn je weniger Autos vor den Schulen unterwegs sind, desto weniger Gefahrenpotenzial besteht. Gleichzeitig sorgt die Bewegung für mehr Fitness und fördert Freundschaften. 

Im Langenzersdorf wurden 4 Routen für den Schulgehbus festgelegt. Mit Herbst 2023 starteten drei der Routen. Wir hoffen bis Herbst 2024 so viele Kinder und Eltern von der Idee begeistern zu können, dass zukünftig alle vier Routen geführt werden können. Nähere Infos entnehmen Sie bitte dem Folder.

SchulGehBus Routen Langenzersdorf

Schulwegplan

Der Schulweg ist oft der erste Weg, den Kinder alleine zu Fuß zurücklegen. Das macht nicht nur Spaß und ist gesund, sondern reduziert auch die Pkw-Fahrten im Schulumfeld. Es ist uns ein großes Anliegen, dass unsere Kinder sicher in die Schule und nach Hause kommen. Eine Maßnahme zur Erhöhung der Schulwegsicherheit ist ein Schulwegplan, der sichere Fußwege zur Volksschule zeigt und Eltern beim Schulwegtraining mit Ihren Kindern unterstützt. 

Der Schulwegplan wird in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) entwickelt und steht unseren Volksschülern seit Herbst 2024 zur Verfügung.

Schulwegplan Langenzersdorf 2024

FFG Projekt zur Erhöhung der Sicherheit im Schulumfeld

Erfreuliche Aussichten für unsere Volksschulkinder: Die Volksschule Langenzersdorf ist Teil des neuen Projektes „SAFE – Wir schaffen Raum für ein sicheres Schulumfeld“! Ob SchulGehBus, SchulRadBus oder Straßenbemalung - gemeinsam mit Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern werden kreative Lösungen für eine sichere Schulwegmobilität gesucht. Anrainer:innen, Gemeindevertreter:innen und Verkehrsbetriebe sind zur aktiven Mitwirkung bei „SAFE“ eingeladen. 

Im Herbst 2024 startete eine gemeinsame Entdeckungsreise zur Erforschung der Schulwege und lokalen Herausforderungen. Eine breit angelegte Befragung unter Einbeziehung von Eltern und Anrainer:innen rundeet die Entdeckungsreise ab. Daraus resultierend wird gemeinsam an geeigneten Lösungen für ein sicheres Schulumfeld gearbeitet, wobei ein Schwerpunkt bei der umweltfreundlichen Mobilität liegen wird. 

Projektablauf SAFEDie entwickelten Vorschläge sollen ab 2025 im Rahmen einer Studie angewandt und anschließend evaluiert werden, hierzu gab es im Februar ein erstes gemeinsames Meeting. Ziel ist ein sicherer Schulweg für die Kinder und ein sicheres Schulumfeld für alle.

Das Forschungsprojekt „SAFE – Wir schaffen Raum für ein sicheres Schulumfeld“ wird durch das Bundesministerium für Klimaschutz und den Klima- und Energiefonds finanziert und startete im Juni 2024. Mit der Umsetzung ist das Ingenieurbüro für Rumplanung di*mann und das Verkehrsplanungsbüro con.sens Mobilitätsdesign in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Langenzersdorf betraut. Neben der Volksschule Langenzersdorf sind noch weitere vier Schulen aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark Teil des Projekts.

Die Analysephase des Forschungsprojektes „SAFE“ ist mittlerweile abgeschlossen. Nun startet die nächste Phase: Im neuen Mobilitätsrat arbeiten Schüler:innen, Pädagog:innen und Eltern gemeinsam an kreativen Lösungen für eine sichere Schulwegmobilität. Auch Anrainer:innen, Gemeindevertreter:innen und Verkehrsbetriebe sind eingeladen, aktiv an „SAFE“ mitzuwirken.
Interessierte können sich unter www.dimann.at/safe informieren und unter safe@dimann.at zur aktiven Mitwirkung anmelden.

Eine breit angelegte Befragung im Herbst 2024 ergab, dass 85 % der Schulkinder höchstens 2 km von der Volksschule entfernt wohnen. Trotzdem werden viele Kinder nach wie vor mit dem Auto zur Schule gebracht. Das führt zu negativen Folgen: Anrainer:innen beklagen das hohe Verkehrsaufkommen durch die zahlreichen „Elterntaxis“ vor der Schule und die damit verbundenen gefährlichen Situationen im Schulumfeld. Zudem verpassen die Kinder die Möglichkeit, schon in jungen Jahren selbstständiges und verantwortungsbewusstes Mobilitätsverhalten zu erlernen.

Mit Verbesserungsvorschlägen für ein sicheres Schulumfeld beschäftigt sich nun der Mobilitätsrat, der am 19. Februar 2025 erstmals zusammentraf. Gemeinsam mit den Elternvertreterinnen und Direktorin Burkhardt diskutierten zahlreiche Anrainer:innen und die Mobilitätsbeauftragte der Gemeinde, Roswitha Lehner, verschiedene Lösungsansätze. Das Projektteam wird nun die eingereichten Vorschläge genauer prüfen und in enger Abstimmung mit dem Mobilitätsrat weiterentwickeln. Ziel ist es, ab Herbst 2025 konkrete Maßnahmen in einem Experiment umzusetzen. So soll ein sicherer Schulweg für die Kinder sowie ein sicheres Umfeld für alle Beteiligten geschaffen werden.


NEXT BIKE

Wer sich in Niederösterreich für kurze Wege auf das Rad schwingen will, ohne sein eigenes dabei zu haben, kann dafür in der Region 10vorWien an 17 Verleihstandorten in den Gemeinden Bisamberg, Korneuburg; Langenzersdorf, Leobendorf, Spillern und Stockerau 68 Leihräder nutzen. Egal, ob Sie pendeln, einen Radausflug planen oder einfach nur schnelle Erledigungen tätigen möchten, mit einem nextbike sind Sie flexibel mobil.

Mit den Partner-Tarifen von VOR, Klimaticket, ÖAMTC und NÖ-CARD oder fallsweisen Aktionen der Region 10vorWien gibt es auch immer wieder Vergünstigungen! Alle nextbike-Standorte und weitere Informationen können Sie in der nextbike-App oder unter www.nextbike-noe.at einsehen.