41. Joseph Saroba (Fortsetzung II)

Wesentliche Schwierigkeiten mit dem Donaugraben auf Langenzersdorfer Gemeindegebiet ergaben sich in den vergangenen Jahrhunderten auch bei Donauhochwasser durch den Rückstau im Mündungsgebiet und oberhalb desselben.. Die den Wasserlauf begleitenden Dämme waren oft unterwaschen, gebrochen oder durchlässig, was zu Überschwemmungen auf den Langenzersdorfer Feldern mit entsprechenden Ernteverlusten führt, aber auch eine Bedrohung des Ortes durch Hochwassergefahr bedeutete. Eine ähnliche Wirkung konnte allerdings auch starke Regengüsse und Wolkenbrüche im oberen Teil des Korneuburger Beckens herbeiführen. Als in unseren Tage die Donauinsel sowie die „Neue Donau“ entstanden sind, wurde auch auf einen verstärkten Hochwasserschutz Wert gelegt. Dazu gehörten auch entsprechenden Maßnahmen im Mündungsbereich des Donaugrabens sowie die Errichtung eines bogenförmigen Donaugrabendammes, der zur Korneuburger Straße bzw. zum Bisamberghang führt, gegenüber von dem Haus Korneuburger Straße 126 endet und Langenzersdorf im Nordwesten vor Hochwasser schützen soll.—

Nun aber zur Maut, über die uns Saroba berichtet: „ Vermöge allerhöchster Anordnung sind im Jahre 1802 die Mautstationen in den ganzen kayserlichen Erblanden vermehrt und neu errichtet worden. So wurde eben zu Langen Enzersdorf ein Maut errichtet und hat am 1. Juni 1802 ihren Anfang unter dem Richter Joseph Saroba um die 12. Stunde Mittags genommen. Die Ortsbewohner von Langen Enzersdorf sowie Personen, die bei den Gewerbetreibenden arbeiten ließen, wurden immer berücksichtigt und mautfrei gehalten ........“

Diese Maut wurde vom kaiserlichen Ärar (=Staatskasse) durch einen Mauteinnehmer betrieben und war zunächst im Bauernhaus Nr. 54 (Ecke Prager Straße - Kirchengasse; heute Wienerstraße 39) untergebracht, also am Ortsausgang Richtung Wien, Gleichzeitig begann man mit dem Bau eines „amtlichen“ Mauthauses, welches 1803 am Ortsausgang Richtung Korneuburg fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde.

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