Dieser so eindrucksvoll geschilderte Brand dürfte sich im Jahre 1787 oder 1788 zugetragen haben. Aufzeichnungen über Feuersnöte in unserem Heimatort existieren leider erst seit den Jahre 1789 und wurden von dem verdienstvollen Ortsrichter Josef Saroba bis zum Jahre 1841 geführt. Seine Schilderungen beginnen mit der großen Brandkatastrophe, welche in der Nacht des 26. März 1789 im Gasthaus „Zum schwarzen Ochsen“ (heute Wiener Straße 6 - Cafe Pfanner) ausbrach. Durch heftigen Ostwind verstärkt, wurden 15 Bauernhäuser ein Raub der Flammen (alle in der „Donauzeile“ gelegen, von Wiener Straße 6 bis Korneuburger Straße 5) und nur durch Einreißen der Häuser konnte den Flammen Einhalt geboten werden. Ausführliche Informationen über diese Ereignisse kann man dem im Herbst 1994 erschienenen Buch über 115 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Langenzersdorf entnehmen (Autor ist Herr Josef Lehner, das Buch ist bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Papierfachgeschäft Brokx am Hauptplatz erhältlich)
Nun noch ein paar Hinweise zu Franz Ignaz Holbein: Er stammte aus der berühmten Augsburger Malerfamilie Holbein (Vater und Sohn, Spätgotik bis Renaissance) und führte zunächst ein unruhiges Wanderleben; als Sänger und Musikant zog er durch ganz Deutschland und kam bis nach Petersburg. Dann als Schauspieler, Opernsänger und Lustspieldichter tätig, war er Theaterdirektor in Bamberg, Prag, Hannover und anderen Städten. Im Alter von 62 Jahren wurde er 1841 zur Leitung des Burgtheaters nach Wien berufen und wirkte in dieser Eigenschaft bis 1849, gleichzeitig war er von 1848 bis 1853 Direktor der Wiener Hofoper. Er starb am 15. September 1855 in Wien und hatte sich durch die Einführung der Tantiemen für Autoren große und bleibende Verdienste erworben. Der bekannte Wiener Foto - Künstler C. F. Panagl - Holbein gehört zu den heute noch lebenden Nachkommen dieser großen Künstlerdynastie.
(Für ausführliche Informationen über die Künstlerfamilie Holbein danke ich Frau Mathilde Fourek aus Langenzersdorf)
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