Die Menschen, welche in der Burleiten die kultische Hirsch - Deponierung hinterließen, gehörten bereits zum indogermanischen Volk der Kelten. Sie wurden von germanischen Markomannen und Quaden abgelöst, welche - von Norden kommend - um Christi Geburt unser Donauufer erreichten.
Zur selben Zeit kamen von Süden die Römer in unsere Gegend. Sie errichteten an „ihrem“ Ufer der Donau zahlreiche Militärlager und strategisch wichtige Straßenzüge, um so die Nordgrenze ihres ungeheuer großen Reiches zu sichern. Dadurch wurde die Donau für die nächsten Jahrhunderte zur Grenze, zu einer Kriegs - und Militärgrenze, aber auch zu einer Sprach - und Kulturgrenze.
Uns gegenüber, auf dem Plateau, das heute vom Stift Klosterneuburg gekrönt wird, erhob sich ebenfalls ein Römerkastell. Von dort aus wurden Beobachtungsposten und Aufklärungsabteilungen ins Vorfeld also über die Donauarme, auf den Bisamberg und weiter nördlich ins Germanenland entsendet. Einem römischen Soldaten könnte die Kupfermünze gehört haben, die vor 100 Jahren auf Strebersdorfer Gebiet gefunden wurde, unweit der damaligen Langenzersdorfer Gemeindegrenze.
Leider ist dies das bisher einzige Zeichen römischer Präsenz auf unserem Boden. Man kann aber annehmen, daß es an unserem Ufer einen römischen Brückenkopf und Anlegestelle für Boote gab. Auf dem Bisamberg, dort, wo heute der Rundfunksender steht, ist ein römischer Beobachtungsposten denkbar - mit guten Sichtverbindungen zum Klosteneuburger Kastell und zum Legionslager Vindobona.
An unserer Donaugrenze, dem Limes, kam es im Laufe der Jahrhunderte zu oft schweren Auseinandersetzungen mit den vom Norden anstürmenden Völkerstämmen. Die Grenzbevölkerung, die schon teilweise dem Christentum angehörte, erlebte äußerst unruhige Zeiten. Gegen Ende der Römerherrschaft traf nach dem Tode des Hunnenkönigs Attila (453 n.Chr.) der Hl. Severin an unserer Donau ein. Mit großem diplomatischem Geschick konnte er für etwa drei Jahrzehnte Ruhe und Frieden an der Donaugrenze herstellen. Nach seinem Tode setzten jedoch die Kämpfe verstärkt ein, sodaß sich ein Großteil der Bevölkerung zum Abzug nach Italien genötigt sah (488 n.Chr.).
Für die folgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte haben wir kaum Nachrichten, die sich auf unsere engere Heimat beziehen. Es sind dies die „Dunklen Jahrhunderte“ der Völkerwanderung mit Germanen verschiedener Stämme, Awaren und Slawen. Letzteres allerdings haben in unserer nächsten Nähe, im Ortsbereich von Bisamberg (Parkring), interessante Siedlungsspuren hinterlassen, welche 1968 - unter aktiver Mitarbeit unseres Museumvereines - geborgen wurden. Es handelt sich hiebei um einen Teil einer Grubenhütte mit Herd, welche aufgrund der vorgefundenen Topfbruchstücke in die Zeit nach 750 n.Chr. datiert werden konnte.
Damals wurden diese Spuren als „älteste slawische Siedlungsanlagen auf Österreichs Boden“ (nach Univ. Prof. Dr. Clemens Eibner) bezeichnet. Weitere Bruchstücke slawischer Keramik, die auf dem Bisamberg gefunden wurden, passen gut in dieses Bild.
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